Über Typografie

 

Die Typografie ist heute einfach überall. Egal ob wir eine Zeitschrift lesen, eine Werbeanzeige betrachten, die Rückseite einer Lebensmittelverpackung nach Inhaltsstoffen durchforsten oder eine E-Mail schreiben – im alltäglichen Leben kommen wir permanent mit Schrift in all ihren vielfältigen Gestaltungsformen in Berührung.

 

Der Begriff der Typografie geht zurück auf die Worte "typos" (Abdruck, Abbild, Form) und "graphein" (schreiben, einritzen). Er bezeichnet die Lehre von der Form und Gestaltung der Schriftzeichen und weiterführend auch der Gestaltung von Druckerzeugnissen durch Texte (und Bilder).

 

Die Schrift ist sowohl im Printbereich als auch in der digitalen Welt ein wesentliches Designelement, welches  eingesetzt wird um  Botschaften oder Informationen in einer optisch ansprechenden Gesamtkomposition optimal lesbar zu gestalten. So umfasst die Typografie sämtliche Prozesse der Gestaltung in Form von Schrift, Linien, Leerräumen, Flächen und Bildern und das sowohl in analogen wie auch in digitalen Medien. Dabei geht es darum Schriftarten, Schriftgrößen, Laufweiten, Zeilenabstände und Farben für den Text festzulegen und durch optimale und durchdachte Proportionen ansprechend und sinnvoll zu einzusetzen.

 

Die heutige Typografie beinhaltet die neuere Klassifikation von Screen- und Druck-Fonts, die grafische Gestaltung von Printmedien, aber auch die Lehre der funktionalen und künstlerischen Gestaltung von Buchstaben, Schriften, Satzzeichen und Sonderzeichen. Auch im Internet ist über die Typografie eine professionelle Präsentation der Leistungen und Produkte von Unternehmen oder auch Werbung in optischer Übereinstimmung mit der Darstellung im Printbereich möglich.  

 

Die Enstehung der Typografie

        

Die Menschen kreierten schon immer Botschaften in schriftlicher Form. Da es weder Schreibwerkzeuge im herkömmlichen Sinne noch Papier gab wurden die damaligen Glyphen einfach in Stein, Holz oder Rinde geritzt. Im 15. Jahrhunder wurden dann schließlich die beweglichen Lettern und in der Folge die Druckerpresse und eine hierfür besonders gut geeignete, dickflüssige, etwas klebrige Druckerschwärze aus Ruß, Öl und Harzen von Johannes Guttenberg erfunden. Diese ermöglichten fortan das Drucken bzw. die Verfielfältigung z. B. von Büchern in großer Auflage und mit identischem Inhalt. Das 20. Jahrhundert veränderte die Typografie abermal durch das Aufkommen und die intensive Nutzung  des Internets. Es entwickelte sich die Screen- und Web-Typografie für die eigens Schriften für die optimale Darstellung auf dem Bildschirm entworfen wurden.

 

Die Anwendung von Typografie

 

In der modernen Typografie ist das Ziel stets möglichst wirkungsvoll und leicht zugänglich Botschaften und Informationen aber auch Gefühle und Stimmungen zu vermitteln. Sie teilt sich dabei ein in die Mikro- und in die Makrotypografie.

 

Die Mikrotypografie umfasst dabei die Verfeinerung eines Schriftsatzes über die Gestaltung der Schriftart, der Kapitälchen, der Ligaturen, der Zeichenabständen, der Laufweite, den Wortabständen und in der korrekten Zeichensetzung.

Die Makrotypografie bezeichnet die Gesamtgestaltung also das Layout von Printerzeugnissen oder Anwendungen im digitalen Bereich wie z. B. einer Website im Internet. Dazu zählt unter anderem das Seitenformat und seine Aufgliederung, die korrekte Platzierung von Texten innerhalb eines Satzspiegels, der Zeilenabstand, die Zeilenbreite, die Zeilenanzahl, die Grafiken, Diagramme und Tabellen, die richtige Anordnung im Mengenverhältnis aller genutzten Elemente sowie die Schriftgröße und die Auszeichnung der Schrift.

 

Schriftarten

 

Dazu gibt es natürlich verschiedenste Schriften. Vor allem Serifenschriften oder Serifenlose Schriften finden ihre Anwendung in den zahlreichen Umsetzungen in Print und Web.

 

Als Serifen werden die meist feinen Linien bezeichnet, welche einen Buchstabenstrich am Ende, quer zu seiner Grundrichtung, abschließen. Die Betonung der Grundlinie und Mittellinie einer Schrift durch die Serifen sollen die Leserlichkeit eines Textes verbessern. So werden vor allem auch längere Texte in Büchern, Zeitungen und Zeitschriften oft in einer Serifenschrift gedruckt.

 

Serifenlose Schriften oder auch Schriften ohne Serifen werden häufig als Groteskschriften bezeichnet. Auch der aus dem Französischen kommende Begriff „Sans Serif“ ist gebräuchlich. Serifenlose Schriften besitzen ein breit gefächertes Anwendungsspektrum, weshalb auch immer wieder neue Schriften dieser Art entwickelt werden. Auch im Web werden gerne und oft serifenlose Schriften verwendet, da hier eher auf kurze und prägnante Texte und Inhalte gesetzt wird.

 

Hier noch einige der Grundbegriffe in der Anwendung von Typografie:

 

  • Grundstrich oder Stamm: steht für die stärkste senkrechte Linie eines Buchstabens
  • Haarstrich: bezeichnet die zusätzlichen und feineren Linien zum Grundstrich
  • Punze: meint den leeren, offenen oder geschlossenen Innenraum bestimmter Buchstaben
  • Abstrich: bezeichnet den im Buchstaben nach unten geführten Strich
  • Aufstrich: bezeichnet den im Buchstaben nach oben geführten Strich
  • Serife: Das „Füßchen“ oder auch die Verschnörkelung an den Buchstaben
  • Ansatz: bezeichnet den inneren Bogen der Serifen
  • Fähnchen: ein kurzer, abführender Strich in bestimmten Buchstaben,
  • Auslauf: steht für die Endung eines Buchstabens
  • Tropfen: bezeichnet die runde Verdickung, z. B. bei den Kleinbuchstaben „a“
  • Versalien: bezeicnet die Großbuchstaben, die auch als Majuskel bezeichnet werden